Der kleine Kalvarienberg
um 1400 | MEISTER DER HEILIGEN VERONIKA (tätig in Köln, um 1395 – um 1415)
© Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c009202
Hauptdarsteller und Statisten
Die Menge an Personen, die Christi Hinrichtung hier beiwohnt, steht in einem seltsamen Widerspruch zum kleinen Format des Bildes. Mit 38 Personen wird die Kreuzigung geradezu filmisch geschildert. Das »Betrachten« lohnt sich in doppeltem Sinne: hinschauen und über das Gesehene nachdenken. Rechts unten würfeln Soldaten um das Gewand Christi. Darüber bekennt der rot gekleidete Gute Hauptmann, dass Jesus Gottes Sohn war. Links stößt der blinde Longinus mit fremder Hilfe die Lanze in die Seite Jesu. Darunter haben sich die Jünger Jesu um Maria versammelt. In der Mitte betrachtet der Soldat Stephaton mit Stab und Essigschwamm den Gekreuzigten. Er vertritt den Betrachter im Bild.
Holz, 50,7 × 37,5 cm
Erworben 1912 mit Mitteln aus dem Vermächtnis Vorster
WRM 11
Zustand des Gemäldes vor der Restaurierung im verkürzten Format mit ehemaligem Zierrahmen
Rückseite des Gemäldes mit sichtbarem Umschlag der bemalten Leinwand auf der Keilrahmenrückseite.
Rechts ein Detail mit erkennbarer Körperbindung des blau gestreiften Gewebes.
Zustand des Gemäldes im Originalformat nach der Restaurierung durch Robert Hieronymi im Jahr 1940.
Foto von 1946 mit erkennbaren Laufspuren aufgrund eines Wasserschadens.
Kartierung des blauen Streifenmusters und aller Maße der insgesamt drei Gewebeteile, aus denen sich der textile Bildträger zusammensetzt.
Detail aus: Jan Steen, Amnon und Thamar (WRM 2536) mit blau gestreifter Matratze, deren Muster der Leinwand von Honthorsts „Anbetung der Hirten“ gleicht.
Röntgenbild, Gesamtaufnahme.
