Selbstporträt als Zeuxis
1662/63 | REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN (Leiden 1606 – 1669 Amsterdam)
© Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_d045844_01, Schlier, Britta, 2017
Dramatisches Lächeln
Rätselhaft wie das Lächeln von Leonardo da Vincis Mona Lisa beschäftigt Rembrandts Lachen noch immer die Forschung. Wie ist der so menschlich erfasste Greis, der aus dem Dunkel herausleuchtet, zu deuten? Wahrscheinlich schlüpft Rembrandt hier – den Malstock in der Hand – in die Rolle des antiken Malers Zeuxis. Dieser lachte sich über eine hässliche Greisin, die ihm Modell saß, zu Tode. Komödie und Tragödie zugleich.
Theatralisch ist auch die Malweise: Rembrandt modelliert ein pastoses Schichtengebirge aus Braun und Goldtönen. Passend hierzu verglich ein Bühnenstück von 1648 seine Kunst mit haptisch-funkelnder Goldstickerei.
Öl auf Leinwand, 82,5 × 65 cm
Erworben 1936 mit der Sammlung Wilhelm Adolph von Carstanjen
WRM 2526
Zustand des Gemäldes vor der Restaurierung im verkürzten Format mit ehemaligem Zierrahmen
Rückseite des Gemäldes mit sichtbarem Umschlag der bemalten Leinwand auf der Keilrahmenrückseite.
Rechts ein Detail mit erkennbarer Körperbindung des blau gestreiften Gewebes.
Zustand des Gemäldes im Originalformat nach der Restaurierung durch Robert Hieronymi im Jahr 1940.
Foto von 1946 mit erkennbaren Laufspuren aufgrund eines Wasserschadens.
Kartierung des blauen Streifenmusters und aller Maße der insgesamt drei Gewebeteile, aus denen sich der textile Bildträger zusammensetzt.
Detail aus: Jan Steen, Amnon und Thamar (WRM 2536) mit blau gestreifter Matratze, deren Muster der Leinwand von Honthorsts „Anbetung der Hirten“ gleicht.
Röntgenbild, Gesamtaufnahme.
