Wachstube
1652/53 | GERARD TER BORCH D.J. (Zwolle 1617 – 1681 Deventer)
© Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c004928
Wachgepustet
Schlaff hängen seine Arme, Strümpfe und Stiefelstulpen herab: selig hält der Soldat im Brustharnisch ein Nickerchen. Sehr zur Belustigung seiner Kameraden, die sich die Zeit mit dem Rauchen vertreiben. Neckend bläst man dem Dösenden Rauch in die Augen. Ob er gleich erwacht?
Das Motiv der Wachstube entwickelte sich während des Dreißigjährigen Kriegs und blieb über den Friedensschluss 1648 hinaus populär. Es schildert eine Cowboy-Männerwelt, die Abenteuer verhieß, befreit von Konventionen. Für die Sammler war dies ein erfrischender Kontrast zur eigenen Häuslichkeit und bürgerlichen Benimmregeln.
Öl auf Eichenholz, 54,6 x 40,5 cm
Erworben 1916
WRM 1001
Zustand des Gemäldes vor der Restaurierung im verkürzten Format mit ehemaligem Zierrahmen
Rückseite des Gemäldes mit sichtbarem Umschlag der bemalten Leinwand auf der Keilrahmenrückseite.
Rechts ein Detail mit erkennbarer Körperbindung des blau gestreiften Gewebes.
Zustand des Gemäldes im Originalformat nach der Restaurierung durch Robert Hieronymi im Jahr 1940.
Foto von 1946 mit erkennbaren Laufspuren aufgrund eines Wasserschadens.
Kartierung des blauen Streifenmusters und aller Maße der insgesamt drei Gewebeteile, aus denen sich der textile Bildträger zusammensetzt.
Detail aus: Jan Steen, Amnon und Thamar (WRM 2536) mit blau gestreifter Matratze, deren Muster der Leinwand von Honthorsts „Anbetung der Hirten“ gleicht.
Röntgenbild, Gesamtaufnahme.
