Seerosen
um 1915/17 | CLAUDE MONET (Paris 1840 – 1926 Giverny)
Auf dem Weg zur Abstraktion
Monet gestaltete in den achtziger und den frühen neunziger Jahren in seinem Landgut in Giverny einen großen Garten, der ihm als Ort seiner Malerei diente. Den Seerosenteich mit dem Uferwuchs hat er sicherlich einige hundert Male gemalt, denn es kam ihm gar nicht auf den Ort an, sondern auf die vielen Farb- und Stimmungsnuancen, die der Teich dem Maler zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten bot. Monet malte also weniger einen Teich, sondern gestaltete immer verschiedene Farbräume. Der Bildgegenstand war ihm nur mehr Vorwand für die Darstellung von Licht und Atmosphäre.
Öl auf Leinwand, 180 × 205 cm
Seit 1980 Leihgabe des Kuratoriums und Förderergesellschaft Wallraf-Richartz-Museum/Museum Ludwig e.V., mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Köln
WRM Dep. 377
Einblicke in die restauratorischen und konservatorischen Maßnahmen
Als am 12. Mai 2014 Gerrit van Honthorsts großformatiges Gemälde „Anbetung der Hirten“ zur genaueren Prüfung des Erhaltungszustandes in die hauseigene Abteilung für Kunsttechnologie und Restaurierung gebracht wurde, kam mit einer ungeahnten Entdeckung ein Stein ins Rollen.
Zeigte sich doch am oberen Rand überraschender Weise ein ca. 12,5, cm hoher Streifen der bemalten Leinwand, der auf die Rückseite des Keilriemens umgeschlagen war.
Das Bildformat war also um ein beträchtliches Stück in der Höhe verkürzt worden.
Zustand des Gemäldes vor der Restaurierung im verkürzten Format mit ehemaligem Zierrahmen
Rückseite des Gemäldes mit sichtbarem Umschlag der bemalten Leinwand auf der Keilrahmenrückseite.
Rechts ein Detail mit erkennbarer Körperbindung des blau gestreiften Gewebes.
Zustand des Gemäldes im Originalformat nach der Restaurierung durch Robert Hieronymi im Jahr 1940.
Foto von 1946 mit erkennbaren Laufspuren aufgrund eines Wasserschadens.
Kartierung des blauen Streifenmusters und aller Maße der insgesamt drei Gewebeteile, aus denen sich der textile Bildträger zusammensetzt.
Detail aus: Jan Steen, Amnon und Thamar (WRM 2536) mit blau gestreifter Matratze, deren Muster der Leinwand von Honthorsts „Anbetung der Hirten“ gleicht.
Röntgenbild, Gesamtaufnahme.